Verkehrsraum fairteilen
Das Aktionsbündnis Verkehrswende STA fordert Politik und Behörden im Landkreis Starnberg auf, einen Wertewandel in der Verkehrspolitik zu vollziehen. Von der heute noch dominierenden Förderung und Optimierung des Kraftverkehrs ist ein Paradigmenwechsel zur Gestaltung nachhaltiger, menschen- und umweltverträglicher Mobilität dringend geboten und notwendig. Mit der Radldemo Verkehrsraum fairteilen treten wir insbesondere für folgende Forderungen ein:
Rad- und Fußverkehr dem Kraftverkehr gleichstellen
Wir fordern, den Rad- und Fußverkehr in der Verkehrspolitik und -planung von Anfang an gleichberechtigt zu berücksichtigen. Lösungsvorschläge mit Verschlechterungen für Radfahrer und Fußgänger sind grundsätzlich zu verwerfen.
Kraftverkehr reduzieren
Wir fordern, wirksame Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen, um den
Kraftverkehr deutlich zu reduzieren. Den Neu- und Ausbau von Kfz-Straßen
lehnen wir ab.
Fahrradfreundlichen Landkreis realisieren
Wir fordern, das Alltagsradroutennetz STA umgehend mit höchster
Priorität zu verwirklichen und den Rad- und Fußverkehr ernsthaft und
konsequent zu fördern.
Programm
Wir wollen ein buntes, lebendiges und den Spaß an muskelbetriebener Mobilität demonstrierendes Ereignis mit Euch auf die Beine stellen. Wir freuen uns auf Euch, Eure Radl, Pedelecs, Lastenräder, Liegeräder, Radlanhänger und, und, und… Seid kreativ und beteiligt Euch am Auftaktprogramm auf dem Gilchinger Marktplatz mit großem Klingelkonzert!
Falls Euch die Anfahrt mit dem Radl zu weit ist: Der Auftaktort ist nur wenige Minuten von den S-Bahnhöfen Gilching (leider nicht barrierefrei) oder Neugilching (barrierefrei) entfernt. Am Bahnhof in Neugilching können auch Nextbike-Fahrräder entliehen werden. Vom Ende der Demostrecke in Mamhofen kann man entweder zurück nach Gilching oder zu den S-Bahnhöfen Starnberg, Starnberg Nord oder Gauting radeln.
15:00 – 15:30 Auftaktkundgebung am Marktplatz in Gilching mit verschiedenen Attraktionen für Radlerinnen und Radler.
- Clara Scheufler zeigt eine Einzelkür auf dem Einrad
- Bartholomäus Sailer liest das Lob des Velos von Hansjörg Schneider
- Tobias Königbauer und Jonas Schlenger jonglieren mit Bällen und Keulen
15:30 – 16:30 Demonstrationszug in Critical-Mass-Formation mit Polizeisicherung auf den nicht vorhandenen Radwegen nach Mamhofen.
16:30 – 17:00 Abschlusskundgebung in Mamhofen.
Nach dem Ende der Veranstaltung bieten wir eine geführte Radltour auf Freizeitwegen zurück nach Gilching an.
Statements
In Berlin hat man nachgemessen: 58 % des öffentlichen Verkehrsraums sind dem motorisierten Kraftverkehr gewidmet, 3 % dem Radverkehr. Gefühlt übertrifft Berlin mit diesen 3 % den „fahrradfreundlichen Landkreis“ Starnberg. Straßen werden hier für gefährlichere Fahrgeschwindigkeiten ausgebaut, Leitplanken unterstreichen die Zerschneidung der Landschaft durch die tief eingeschnittenen Straßenschneisen. Radwege und Unterführungen für den Rad- und Fußverkehr werden „vergessen“. Dabei wollen die Bürger der verfahrenen Verkehrspolitik unserer Elterngeneration abhelfen, indem sie immer öfter das unkomplizierteste Verkehrsmittel wählen: Fahrrad und Pedelec. Wir brauchen nur ein sicheres, funktionierendes und durchgängiges Radverkehrsnetz zur Verfügung stellen und haben damit die staubelasteten „Schnellstraßen“ nachhaltig entlastet (und viele Millionen an Ausbaukosten eingespart).
Anton Maier, Vorsitzender ADFC Kreisverband Starnberg
Der Verkehr auf Bayerns Straßen wächst beständig. Doch immer mehr Straßenbau bringt keine Lösung für wachsende Verkehrsprobleme. Stattdessen bedroht er direkt viele Juwele des Natur- und Artenschutzes und schränkt die Erholungsmöglichkeiten gerade in unserem Landkreis zunehmend ein. Der BUND Naturschutz (BN) setzt sich deshalb schon seit langem für ein intelligentes Verkehrskonzept aus attraktiven Bahnen und Bussen und sicheren Fuß- und Radwegen ein, um so die Gesundheit der Menschen, das Klima und unser aller Lebensräume zu schützen. Radwege müssen nicht immer neu gebaut werden. Sie können auf bestehenden Wald- und Feldwegen oder durch Rückbau nicht mehr benötigter Autostraßen entstehen.
Selbstverständlich beteiligt sich der BN am Aktionsbündnis Verkehrswende STA und an der Radldemo „Verkehrsraum fairteilen“! Nehmen auch Sie an der Demo teil und setzen Sie auf diese Weise ein deutliches Signal gegen den Autowahn hier im Landkreis und darüber hinaus!
Günter Schorn, Vorsitzender BUND Naturschutz Kreisgruppe Starnberg
Mobilität heißt Autofahren, so denken viele. Beim Autofahren verbrauchen wir heute fast ausschließlich fossile Energie. Daraus folgt: ohne Verkehrswende scheitert die Energiewende. Der Übergang zur postfossilen Mobilität bringt einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft mit sich. Umdenken und danach Handeln, Wohnen und Arbeiten zusammen bringen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien einsetzen, durch körperliche Betätigung die Gesundheit fördern. Dies sind Teile der „Großen Transformation“, welche zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen notwendig ist.
Im Landkreis Starnberg gibt es 3 Kfz auf 4 Einwohner. Da ist die Mobilitätswende keine einfache Sache, zumal unsere MitbürgerInnen für die Sache gewonnen werden müssen. Immerhin hat sich schon viel getan bei der Verbesserung der Busverbindungen. Die Initiative e-START bringt die Elektromobilität im Landkreis voran. Ein alltagstaugliches Radwegenetz wird geplant – und wann umgesetzt?
Von Franz Alt habe ich gehört: Autofahren ist heilbar.
Dr. Walter Kellner, erster Vorstand Energiewendeverein Landkreis Starnberg
Jedes Fahrrad mehr ist potenziell ein Auto weniger auf unseren Straßen. Die Schaffung einer adäquaten Radverkehrsinfrastruktur dient keinem Selbstzweck, sondern ist ein probates Mittel zur Reduzierung von Staus und Konflikten im alltäglichen Verkehrsgeschehen zugunsten aller Verkehrsteilnehmer. Deshalb demonstrieren wir am 1. Juli 2017 für die konsequente Umsetzung des Alltagsradroutennetzes im Landkreis Starnberg und gegen die weitere ‚Schubladisierung‘ des Konzepts in den kommunalen Gremien.
Heinrich Moser, Vorsitzender VCD Kreisverband FFB-Starnberg
Seit sechs Jahren strampeln wir uns im Rahmen der Mobilitätswende Weßling für eine intelligente und zukunftsfähige Verkehrspolitik in unserer Gemeinde und dem ganzen Landkreis ab. Oft kommen wir uns dabei wie festgeschweißt vor. Aber: Den Verkehrsraum fair zu teilen darf kein Traum bleiben! Der Raum, der für unsere Mobilität zur Verfügung steht, darf nicht länger für das Auto reserviert werden! Wir Fußgänger und Radfahrer müssen endlich bei allen Planungen fair berücksichtigt werden. Dafür treten wir ein und dafür engagieren wir uns beim Stadtradeln und das ganze Jahr über. Schließt euch alle an und kommt zur Radldemo! Dort wollen wir unübersehbar und unüberhörbar für eine gerechte Verkehrspolitik für alle Menschen eintreten!
Gerhard Sailer, Mobilitätswende Weßling
Downloads
Plakat Druckvorlage DIN A3
Plakat Druckvorlage DIN A4
Flyer Druckvorlage 2 x DIN A5
Presse
- Presseinfo vom 21. Mai: Radfahrer demonstrieren für Wertewandel in der Verkehrspolitik
- Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Juni: Strampeln und Sammeln
- Presseinfo vom 26. Juni: Demonstrieren für attraktiven und sicheren Radverkehr
- Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 28. Juni: Demonstration mit dem Fahrrad
- Artikel im Starnberger Merkur vom 3. Juli: Das fünfte Rad am Wagen
- Presseinfo vom 4. Juli: Aktionsbündnis Verkehrswende STA freut sich über gelungene Radldemo
- Artikel im Kreisboten vom 9: Juli: Rund 150 Radlfahrer demonstrieren für eine bessere Infrastruktur
Renate Richter
presse@verkehrsraum-fairteilen.de
Telefon: 08151 277035
Kontakt
Gerhard Sailer
info@verkehrsraum-fairteilen.de
Telefon: 08153 2582
Super Aktion, wenn wir es zeitlich schaffen, sind wir bei der Demo dabei.
Wir, das sind mein Ehemann und ich aus der Hallertau, wo es zwar ein paar ruhige Genuss-Radlwege wie Ilmtal und Hopfentour, aber ansonsten kaum Radwege gibt. Wochenende und Urlaub fährt man mit dem Auto und den Rädern am Heck zu den schönen Wegen an Flüssen wie Amper Isar etc. Wir hatten als Kinder bzw. Jugendliche auf dem Land nur das Fahrrad als Fortbewegungsmittel um zu Freunden etc. zu kommen, sind auch schon vor 30 Jahren geradelt, als es noch nicht so populär war. Früher war die Verkehrsdichte noch nicht die, wie sie heutzutage ist. Man sucht sich zwar immer die weniger befahrenen Strecken aus, um von A nach B zu kommen, doch wenn man nicht die Zeit für ruhige Umwege hat, ist es meistens eine Zumutung was man als Radfahrer erlebt: man wird trotz Gegenverkehr von den KFZ überholt fast in den Straßengraben oder an die Leitplanke gedrängt usw.
Es ist längst überfällig dagegen zu steuern: Fahrradfahren macht Spaß, ist Bewegung in der Natur, E-Bike insbesondere in hügeligen Regionen, so dass man das Angenehme mit dem Nützlichen (Besorgungen, ins Büro etc. etc.) ohne teure umweltverschmutzende Auto- Kilometer zu fahren, verbinden kann, solange es nicht in Strömen regnet.
Grüße aus der Hallertau, Theresia Bauer
Danke für das nette Feedback – noch dazu von so weit her. Wie seid ihr denn auf die Demo gestoßen? Meldet euch doch bei mir, wenn ihr am Samstag tatsächlich zur Demo kommt. Vielleicht seid ihr ja dann die mit der weitesten Anreise
Ich komme gerne zur Demo. Das ist eine sehr unterstützenswerte Aktion. Als Bewohner der selbsternannten Radlhauptstadt München erlebe ich selbst, wie nachlässig allzu oft geplant wird. Radler und Fußgänger müssen bei Verkehrsplanungen endlich in den Mittelpunkt gerückt werden!