Archiv für den Monat: Februar 2014

Weßling setzt Radverkehrsbeauftragte ein

Als erste Kommune im Landkreis Starnberg setzt die Gemeinde Weßling eine Radverkehrsbeauftragte ein. Bürgermeister Michael Muther hat Anfang Februar Frau S. für diese Funktion ernannt. Frau S., die ihre bisherigen Aufgabengebiete beibehält, hatte schon seit Frühjahr 2013 als Ansprechpartnerin für die Mobilitätswende Weßling agiert und sich dabei bereits bestens in das Thema Radverkehr eingearbeitet. Ausschlaggebend für ihre Ernennung war sicherlich der Bundessieg der Weßlinger Radlerinnen und Radler beim Stadtradeln 2013.
Die Mobilitätswende begrüßt diesen wegweisenden Schritt ausdrücklich und hofft, dass die anderen Landkreiskommunen bald nachziehen. Denn die vom Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr des Kreistags beschlossene Planung eines landkreisweiten Alltagsradwegenetzes kann nur mit kompetenten Ansprechpartnern in den Kommunen gelingen. Außerdem ist die Einsetzung eines Radverkehrsbeauftragten Voraussetzung für die AGFK-Zertifizierung als Fahrradfreundliche Kommune in Bayern.
Wir wünschen Frau S. viel Freude und Erfolg für ihr neues Aufgabengebiet und freuen uns auf weiterhin freundliche und gedeihliche Zusammenarbeit.

Zeit zum Abrüsten

In Ihrem Artikel „Zeit zum Gasgeben“ stellen Sie Elektromobilität weitgehend mit Elektroautos gleich. Damit übernehmen Sie die Darstellung der Autolobby und der nach ihrer Pfeife tanzenden Bundesregierung. Richtig ist, dass im Landkreis Elektromobilität mit der S-Bahn seit Jahrzehnten funktionierende Realität ist – ganz ohne Reichweitenproblem. Wer die Autobrille abnimmt, erkennt auch, dass die von der Bundesregierung im Jahr 2020 angestrebten eine Million Elektrofahrzeuge längst in Form von Pedelecs unterwegs sind.

Kraftverkehrsverbände und Politik propagieren die in Ihrem Beitrag wiedergegebene Vorstellung, aufgrund rückläufiger Erdölförderung stünde im Mobilitätssektor lediglich ein Wechsel des Kfz-Antriebssystems bevor. Tatsächlich stoßen wir aber auch beim Elektroauto an Resourcengrenzen, die eine massenhafte Verbreitung unmöglich machen: Der unvermeidliche Flächenverbrauch für die Energiegewinnung, und der beim Stand der Technik extrem hohe Rohstoff- und Energiebedarf für die Produktion.

Trotzdem ist das erwähnte eCar-Sharing-System eine gute Idee. Denn Elektroautos können zum nachhaltigen Mobilitätsmix der Zukunft beitragen, wenn sie von größeren Personenkreisen gemeinsam genutzt werden.

Wer allerdings schon(?) heute postfossil mobil sein will, sollte nicht mit dem Umstieg auf ein Elektroauto liebäugeln, sondern seine alltäglichen Wege umorganisieren, sodass er sie zu Fuß, mit dem Radl/Pedelec oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen kann. Das gilt auch für Rathaus-Mitarbeiter.

Gerhard Hippmann
Mobilitätswende Weßling