Archiv für den Monat: Juni 2015

Menschliches Maß statt Bleifuß

Leserbrief zum Beitrag Tempolimit ist unzulässig in der Süddeutschen Zeitung vom 24. Juni 2015

In der SUV-Gemeinde Gauting erzwingen ein paar Vertreter der ewiggestrigen Bleifußfraktion das Recht des Stärkeren, nichtmotorisierte Bürgerinnen und Bürger in maximalem Umfang durch Lärm, Gestank und Lebensgefahr zu belästigen. Ein netter Versuch, die Uhr ein paar Jahrzehnte zurückzudrehen, als noch freie Fahrt für freie Kfz-Lenker propagiert, und das Ideal der autogerechten Stadt verfolgt wurde.

Kommunen auf der Höhe der Zeit gehen längst einen anderen Weg und gestalten den öffentlichen Raum lebenswert, indem sie konsequent die Belange aller Verkehrsteilnehmer sowie der Anwohner berücksichtigen. Dazu gehört selbstverständlich die Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit auf das menschliche Maß von 30 km/h – auch wenn die Straßenverkehrsordnung unserer lobbykratischen Autorepublik noch immer andere Prioritäten setzt.

Gerhard Hippmann
Mobilitätswende Weßling

Fortschritt ohne Durchblick

Leserbrief zum Beitrag Hoffen auf Regen in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Mai 2015

Nepomuk gibt den braven ADAC-Schützen und schwärmt von seinem mobilen Dach über dem Kopf. Auf das diesjährige STAdtradel-Motto „Einander begegnen” geht er freilich nicht ein, sperrt er sich doch lieber in seine geliebte Blechkiste ein und hofft auf Regen.

„Nachdem endlich jeder im Landkreis einen automobilen Untersatz hat”, herrscht bekanntlich allerorts große Begeisterung über Lärm, Gestank und Lebensgefahr durch die fortschrittlichen Kraftfahrer. Aber warum über eine Lösung nachdenken, wenn man selbst Teil des Problems ist?

Da regt sich Nepomuk lieber über Retro-Getue und sinnloses Gestrampel auf und freut sich über Misserfolge beim STAdtradeln. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, seine Windschutzscheibe gewähre nicht immer den nötigen Durchblick.

Gerhard Hippmann
Mobilitätswende Weßling