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Rathaus-Carsharing jetzt verfügbar

Seit April ist in der Gemeinde Weßling Rathaus-Carsharing verfügbar: Ein Parkplatz vor dem Rathaus ist für ein Carsharing-Auto reserviert, welches sowohl von der Gemeindeverwaltung, als auch von Bürger:innen genutzt werden kann (Artikel in Kreisbote und Süddeutsche). Es handelt sich dabei um stationsbasiertes Carsharing, das heißt das Fahrzeug wird immer vom Rathaus abgeholt und und nach der Nutzung wieder dorthin zurück gebracht.

Schlüsselübergabe am 18. April 2023

Der in Weßling eingesetzte Renault ZOE E-Tech Evolution EV50 135hp verfügt über einen rein elektrischen Antrieb und wird von der Energiegenossenschaft Fünfseenland betrieben. Das Auto kann von Teilnehmer:innen des Carsharing-Systems STATTAUTO München gebucht werden. Für die Teilnahme von Einzelpersonen sind z. B. einmalige Aufnahmekosten von 20 €, eine Kaution von 250 € sowie ein Monatsbeitrag von 6 € zu entrichten. Die Fahrzeugnutzungskosten berechnen sich aus einem Zeittarif (1,00 bis 2,80 €/h) und einem Kilometertarif (0,28 €/km). Weitere Infos zur Anmeldung und zu den Tarifen gibt es hier und hier.

Die Station am Rathaus ist eine von über 135 STATTAUTO-Stationen mit 450 Carsharing-Autos im Raum München. STATTAUTO-Teilnehmer:innen steht die gesamte Flotte vom Kleinstwagen bis zum Transporter zur Verfügung. Falls das Auto in Weßling im gewünschten Zeitraum bereits gebucht ist, kann auf ein anderes Fahrzeug an einer nahe gelegenen STATTAUTO-Station (z. B. Gilching oder Seefeld) ausgewichen werden. Außerdem können durch Quernutzung Carsharing-Fahrzeuge in vielen anderen Regionen genutzt werden, sodass sich für weitere Fahrten eine Kombination mit Zugreisen empfiehlt.

Durch E-Carsharing kann selbst ein Auto zum verträglichen Verkehrsmittel werden:

  • Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu 20 Privatautos. Dadurch werden knappe Ressourcen nicht nur für die Produktion der Fahrzeuge, sondern auch für den Bau von Infrastruktur wie Straßen und Parkplätze/Garagen eingespart.
  • Durch Carsharing werden die tatsächlichen Kosten der Autonutzung transparent. Es entfällt der Anreiz möglichst viel zu fahren, um die hohen Fixkosten rentabler erscheinen zu lassen.
  • Externer Standort und obligatorische Buchung lassen eine rationale Verkehrsmittelwahl zu, weil Gewohnheit und Bequemlichkeit nicht mehr in aller Regel für die Autonutzung sprechen. So sinkt die Autoabhängigkeit und andere Mobilitätsoptionen gewinnen an Attraktivität.
  • Durch Eindämmung der Autoflut wird die Aufenthaltsqualität und Sicherheit im öffentlichen Raum verbessert – und der Weg frei gemacht für Menschen.

Aus diesen Gründen ist der Umstieg vom privaten zum geteilten Auto ein großer Fortschritt in Richtung nachhaltige Mobilität und wird von der Mobilitätswende Weßling ausdrücklich empfohlen.

Rathaus-Carsharing für die Gemeinde Weßling

Die aktuellen Krisen lassen erkennen, dass die Zukunft von zunehmender Energie- und Ressourcenknappheit geprägt sein wird. Für unsere Mobilität folgt daraus, dass der Zustand der Übermotorisierung mit privaten Pkw nicht aufrecht erhalten werden kann. Daher ist die gemeinschaftliche Nutzung von Autos sinnvoll und zukunftsweisend.

Vor zwei Jahren versuchten einige Bürger:innen, ein Carsharing-Angebot in der Gemeinde Weßling zu initiieren. Die Mobilitätswende griff die Initiative auf und lotete in mehreren Treffen und Besprechungen aus, wie Autoteilen vor Ort funktionieren könnte. Die zunächst favorisierten Modelle mit Bildung oder Anschluss an einen Verein erwiesen sich als nicht praktikabel, weil niemand die Betreuung eines Fahrzeugs übernehmen wollte. Unterdessen reifte in der Gemeindeverwaltung die Idee, ein Dienstfahrzeug anzuschaffen, das neben der dienstlichen Nutzung für Carsharing zur Verfügung steht.

EGF/STATTAUTO-Carsharing in der Gemeinde Pöcking

Am letzten Dienstag wurde das Vorhaben vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Voraussichtlich ab Anfang 2023 wird die Energiegenossenschaft Fünfseenland (EGF) ein Elektroauto (Renault ZOE E-Tech) bereit stellen, das vor dem Rathaus stationiert und geladen wird. Die Gemeindeverwaltung wird das Fahrzeug als „Grundlastnutzer“ vornehmlich während der Dienstzeiten nutzen. In der restlichen Zeit steht es für Carsharing über STATTAUTO, dem größten Anbieter stationsbasierten Carsharings im Raum München mit mehr als 17.000 Teilnehmer:innen und 450 Fahrzeugen, zur Verfügung.

Eine STATTAUTO-Mitgliedschaft hat den Vorteil, dass auch Fahrzeuge an anderen Standorten (z. B. Gilching, Hechendorf, Gauting, Starnberg) und anderer Klassen (Miniklasse bis Transporter) genutzt werden können. Darüber hinaus ist es möglich, Fahrzeuge anderer Carsharing-Organisationen in vielen deutschen Städten zu nutzen.

Die Einführung von Carsharing stellt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität in der Gemeinde Weßling dar. Nun kommt es darauf an, das Angebot zum Erfolg zu machen und sukzessive auszubauen.

Carsharing nimmt Fahrt auf

Das Interesse an gemeinschaftlich genutzten Autos wächst langsam aber sicher

Seit 2007 hat sich die Anzahl der in unserer Gemeinde zugelassenen Kraftfahrzeuge um fast 700 erhöht. Mit 868 Kfz pro 1000 Einwohner liegt der Motorisierungsgrad weit über dem Bundesdurchschnitt von 701. Diese Entwicklung ist nicht nur hinsichtlich Klimakrise und Ressourcenverbrauch inakzeptabel, sondern wirkt sich auch in hohem Maße negativ auf das Ortsbild und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum aus.

Die gemeinschaftliche Nutzung von Pkws kann bekanntlich dazu beitragen, diesem fatalen Trend entgegenzuwirken. In den letzten Monaten haben sich etwas mehr als 20 Bürgerinnen und Bürger zusammen gefunden, die sich gerne an Carsharing beteiligen möchten. Dabei handelt es sich überwiegend um Menschen, die weitgehend autofrei leben, oder die gelegentlich ein zusätzliches Fahrzeug benötigen, wenn der Familienfuhrpark nicht ausreicht. Bei zwei Treffen wurden Erfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten ausgelotet.

In unserer kleinen Gemeinde kommt nur stationsgebundenes Carsharing in Betracht, bei dem die Fahrzeuge an einem festen Stellplatz stehen, wenn sie nicht genutzt werden. Dabei sind zwei wesentlich unterschiedliche Organisationsformen möglich: Einerseits können die Fahrzeuge durch ein Unternehmen wie STATTAUTO oder die Energiegenossenschaft Fünfseenland bereit gestellt werden. Diese Variante ist zwar vergleichsweise teuer, aber komfortabel und ohne großes Engagement der Nutzerinnen und Nutzer realisierbar. Andererseits kann die Organisation durch einen Verein erfolgen, sodass vorhandene Fahrzeuge eingebracht werden können und auch sonst deutlich mehr Flexibilität gegeben ist. Dabei wäre es möglich, sich einem bestehenden Verein wie z. B. Carsharing Königsbrunn anzuschließen, sodass vor Ort nur Wartung und Pflege der Fahrzeuge zu leisten sind.

Voraussetzung für dauerhaft erfolgreiches Carsharing ist in jedem Fall eine regelmäßige Nutzung der geteilten Autos, welche durch „Grundlastnutzer“ gewährleistet werden kann. Die Gemeindeverwaltung, die Nachbarschaftshilfe und der Gasthof Il Plonner haben dafür Interesse bekundet. Derzeit werden weiter Informationen gesammelt und Interessierte gesucht, um ein tragfähiges Konzept und eine ausreichende Nutzerbasis zu finden.

Weitere Informationen zum Thema Carsharing in der Gemeinde Weßling gibt es unter Projekte/Carsharing. Bitte melden Sie sich unter carsharing(at)mobilitaetswende-wessling.de, wenn auch Sie Interesse daran haben, durch Carsharing die Kfz-Belastung unserer Gemeinde zu verringern und nachhaltiger mobil zu werden.