Die aktuellen Krisen lassen erkennen, dass die Zukunft von zunehmender Energie- und Ressourcenknappheit geprägt sein wird. Für unsere Mobilität folgt daraus, dass der Zustand der Übermotorisierung mit privaten Pkw nicht aufrecht erhalten werden kann. Daher ist die gemeinschaftliche Nutzung von Autos sinnvoll und zukunftsweisend.
Vor zwei Jahren versuchten einige Bürger:innen, ein Carsharing-Angebot in der Gemeinde Weßling zu initiieren. Die Mobilitätswende griff die Initiative auf und lotete in mehreren Treffen und Besprechungen aus, wie Autoteilen vor Ort funktionieren könnte. Die zunächst favorisierten Modelle mit Bildung oder Anschluss an einen Verein erwiesen sich als nicht praktikabel, weil niemand die Betreuung eines Fahrzeugs übernehmen wollte. Unterdessen reifte in der Gemeindeverwaltung die Idee, ein Dienstfahrzeug anzuschaffen, das neben der dienstlichen Nutzung für Carsharing zur Verfügung steht.
Am letzten Dienstag wurde das Vorhaben vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Voraussichtlich ab Anfang 2023 wird die Energiegenossenschaft Fünfseenland (EGF) ein Elektroauto (Renault ZOE E-Tech) bereit stellen, das vor dem Rathaus stationiert und geladen wird. Die Gemeindeverwaltung wird das Fahrzeug als „Grundlastnutzer“ vornehmlich während der Dienstzeiten nutzen. In der restlichen Zeit steht es für Carsharing über STATTAUTO, dem größten Anbieter stationsbasierten Carsharings im Raum München mit mehr als 17.000 Teilnehmer:innen und 450 Fahrzeugen, zur Verfügung.
Eine STATTAUTO-Mitgliedschaft hat den Vorteil, dass auch Fahrzeuge an anderen Standorten (z. B. Gilching, Hechendorf, Gauting, Starnberg) und anderer Klassen (Miniklasse bis Transporter) genutzt werden können. Darüber hinaus ist es möglich, Fahrzeuge anderer Carsharing-Organisationen in vielen deutschen Städten zu nutzen.
Die Einführung von Carsharing stellt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität in der Gemeinde Weßling dar. Nun kommt es darauf an, das Angebot zum Erfolg zu machen und sukzessive auszubauen.