Wir erleben gegenwärtig den Weltuntergang in Zeitlupe – wir können zuschauen oder eingreifen.
Aus dem Beitrag Vorwärts (nur) mit Phrasen von Stephan Krull auf LabourNet.de am 28. November 2016.
Wir erleben gegenwärtig den Weltuntergang in Zeitlupe – wir können zuschauen oder eingreifen.
Aus dem Beitrag Vorwärts (nur) mit Phrasen von Stephan Krull auf LabourNet.de am 28. November 2016.
Auf dem Fahrrad kann der Mensch sich drei- bis viermal schneller fortbewegen als der Fußgänger, doch er verbraucht dabei fünfmal weniger Energie. Auf flacher Straße bewegt er ein Gramm seines Gewichts einen Kilometer weit unter Verausgabung von nur 0,15 Kalorien.
Das Fahrrad ist der perfekte Apparat, der die metabolische Energie des Menschen befähigt, den Bewegungswiderstand zu überwinden. Mit diesem Gerät ausgestattet, übertrifft der Mensch nicht nur die Leistung aller Maschinen, sondern auch die aller Tiere.
Unter allen Fahrzeugen erlaubt nur das Fahrrad dem Menschen wirklich, von Tür zu Tür zu fahren, wann immer, und über den Weg, den er wählt. Der Radfahrer kann neue Ziele seiner Wahl erreichen, ohne daß sein Gefährt einen Raum zerstört, der besser dem Leben dienen könnte.
Fahrräder ermöglichen es dem Menschen, sich schneller fortzubewegen, ohne nennenswerte Mengen von knappem Raum, knapper Energie oder knapper Zeit zu beanspruchen. Er benötigt weniger Stunden pro Kilometer und reist doch mehr Kilometer im Jahr. Er kann den Nutzen technologischer Errungenschaften genießen, ohne die Pläne, die Energie oder den Raum anderer übermäßig zu beanspruchen. Er wird Herr seiner Bewegung, ohne die seiner Mitmenschen wesentlich zu beeinträchtigen. Sein neues Werkzeug schafft nur solche Bedürfnisse, die es auch befriedigen kann. Jede Steigerung der motorisierten Beschleunigung schafft neue Ansprüche an Raum und Zeit. Die Verwendung des Fahrrads beschränkt sich von selbst.
Aus dem Narrenlob des Fahrrads im Essay Energie und Gerechtigkeit von Ivan Illich, 1973.
Wer auf einem Planeten, auf dem alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert, Anbauflächen für Nahrung ihrem Zweck entfrendet und Lebensmittel als Kraftstoff verbrennt, begeht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Aus dem Buch Wir lassen sie verhungern von Jean Ziegler, 2011.
Das „Elektro“-Label wird zum Freibrief für fast alles, dessentwegen Autos zu Recht in Verruf sind. „Elektro“ wird Alibi für generelles „Weiter so“, gerichtet nicht nur gegen die überfällige Verringerung des Autoverkehrs, sondern auch gegen eine nachhaltige Mobilität des Miteinander.
Aus dem Beitrag Liegt die Zukunft in Elektro-Sauriern? von Helmut Holzapfel und Wolfgang Lohbeck auf Postwachstum.de am 21. September 2016.
Soll die subjektiv empfundene Lautstärke entlang einer Straße halbiert werden, muss bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen die Verkehrsstärke auf ein Zehntel vermindert werden.
Aus dem Buch Grundwissen Verkehrsökologie von Udo J. Becker, 2016.
In der Postmoderne steht ein Auto nicht mehr für Prestige, sondern für Provinzialität und Abhängigkeit, während das Fahrrad ein Symbol ist für Jugendlichkeit und Flexibilität.
Aus dem Artikel Der Straßenkampf von Charlotte Parnack auf Zeit Online am 17. September 2015.
Heute ist Autofahren nur noch gestrig.
Was, bitteschön, soll modern daran sein, wenn über eine Tonne Stahl in Gang gesetzt werden muss, um einen durchschnittlich siebzig Kilo schweren Menschen zu transportieren?
Heute ist das beste Auto das, das erst gar nicht gebaut wird.
Aus dem Kommentar Das Problem sind die Autos von Lioba Werrelmann auf wdr.de am 19. September 2015.
Nicht das Auto ist das Problem, sondern der Stellenwert, der ihm quantitativ und kulturell zukommt.
Aus dem Artikel Der Überfluss an Unnötigem und Schädlichem von Meinhard Creydt auf Telepolis am 30. August 2014.
In überentwickelten Konsumgesellschaften agiert die Politik nicht, sondern reagiert; sie eilt einem nötigen Kulturwandel zum Weniger niemals voraus, sondern bestenfalls in sicherem Abstand hinterher. Und weil sie sich darin seit 40 Jahren übt, ist sie an allen Abzweigungen in Richtung Nachhaltigkeit vorbeigerauscht. Jetzt geht es nicht mehr um die Vermeidung des Kollapses, sondern um seine Gestaltung.
Aus dem Beitrag Wege aus der Wachstumgsdiktatur von Niko Paech im Buch Wege aus der Wachstumgsgesellschaft, 2013.
Statt sich mit einem zwei Tonnen schweren paramilitärischen Fahrzeug durch den Berufsverkehr zu quälen, um im Fitnessstudio auf einem elektrisch betriebenen Förderband zu joggen und sich dabei Werbespots für noch größere Autos auf einem Ultra-HD-Bildschirm anzusehen, kann es wesentlich wohltuender und gesünder sein, mit dem Fahrrad ein paar Runden durch die autofreie Stadt zu drehen.
Aus dem Buch Das Ende der Megamaschine von Fabian Scheidler, 2015.