Tempo 30

Der Gemeinderat Weßling beriet in seiner Sondersitzung am 2. Juli 2013 über die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auf allen Gemeindestraßen. Ein entsprechender Antrag wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Um jedoch einen „Schilderwald“ zu vermeiden, wurde die Verwaltung gebeten, in Zusammenarbeit mit der Mobilitätswende Weßling eine Liste mit Straßen zu erstellen, in welchen Tempo 30 Sinn macht.

Die Mobilitätswende erstellte darauf hin ein Konzept, das am 18. November 2013 der Gemeindeverwaltung vorgestellt und nach einer Überarbeitung der Unteren Verkehrsbehörde des Landkreises Starnberg zur Prüfung vorgelegt wurde. In deren ausführlicher Stellungnahme vom 24. Juni 2014 wurden Bedingungen genannt und konkrete Hinweise gegeben, wie das Konzept verkehrsrechtlich einwandfrei gestaltet werden kann.

In diesem Dokument stellt die Mobilitätswende das entsprechend überarbeitete Konzept vor, welches eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf fast allen Gemeindestraßen bei deutlicher Reduktion der Schilderanzahl ermöglicht. Der Iststand und die erarbeiteten Lösungen stehen auch als interaktive Karte zur Verfügung.

Vorteile des Konzepts

30 km/h - macht die Straßen lebenswert

30 km/h – macht die Straßen lebenswert

Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer menschenfreundlicheren und nachhaltigeren Mobilitätskultur, wie sie auch in der Rahmenplanung Hauptstraße des Büros Dragomir Stadtplanung zum Ausdruck kommt. Diese vergleichsweise kostengünstige Maßnahme ist geeignet, um alle Bürgerinnen und Bürger abseits der Hauptstraßen in den Genuss von Verkehrsberuhigung zu bringen.

Das Konzept der Mobilitätswende bietet wesentliche Vorteile gegenüber der aktuellen Beschilderung:

  • Auf fast allen frei zugänglichen Gemeindestraßen gilt Tempo 30.
  • Die Anzahl der relevanten Schilder wird von 140 auf 88 reduziert.
  • Die Attraktivität von Schleichwegen/Abkürzungen nimmt ab.

Vorüberlegungen und Maßnahmen

Als Arbeitsgrundlage erstellte die Mobilitätswende eine Karte, auf der alle Straßen(abschnitte) rot markiert sind, auf denen (wenigstens in einer Richtung) schneller als 30 km/h gefahren werden darf. Aus ihr wird ersichtlich, dass in vielen Wohngebieten bereits Tempo 30 gilt.
In den fünf schon heute existierenden 30-Zonen (Demos-Siedlung, Walchstadter Weg/Fabergstraße/Bognerweg, Am Kreuzberg, Oberpfaffenhofen Nord, Hochstadt Kirchenstraße) fließt der Verkehr entspannt und weitestgehend unfallfrei. Dabei ist der Beschilderungsaufwand außerordentlich gering. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen schlägt die Mobilitätswende vor, auch in den übrigen Wohngebieten möglichst auf 30-Zonen zu setzen. Für Gewerbegebiete und nicht zusammenhängende Straßen sind hingegen nur explizite Geschwindigkeitsbegrenzungen zulässig bzw. sinnvoll.

Das Konzept setzt folgende Maßnahmen um:

  • Ausweisung von 30-Zonen in Wohngebieten.
  • Keine explizite 30-Beschilderung in kurzen Sackgassen und Straßen mit Zugangssperre.
  • Entfernung unnötiger Schilder zur Geschwindigkeitsbeschränkung.
  • Keine Änderung von Parkregelungen.

Gebiete

Gebiete des Tempo-30-Konzepts

Zur Darstellung des Konzepts definiert die Mobilitätswende sieben Gebiete A bis G, in denen die Geschwindigkeit nur teilweise oder noch gar nicht auf 30 km/h beschränkt ist. Für diese Gebiete schlägt sie konkrete Lösungen zur Geschwindigkeits- und Vorfahrtsregelung vor. Nicht erwähnte bzw. eingezeichnete Straßen und Beschilderungen sollen unverändert bleiben. Kreis- und Staatsstraßen werden nicht betrachtet.

Zur Veranschaulichung des Konzepts hat die Mobilitätswende eine interaktive Karte auf Open-Street-Map-Basis erstellt. Durch die Möglichkeit zu zoomen sind darin auch Details gut erkennbar. Per Menü lässt sich jederzeit zwischen alter Beschilderung und der Lösung der Mobilitätswende umschalten.

Dieses Dokument ist druckbar und beschreibt das Konzept detailliert.

5 Gedanken zu „Tempo 30

  1. Kinhackl

    Eine Geschwindigkeitsbegrenzung würden wir sehr begrüßen!! Wir wohnen in der Argelsrieder Straße, wo Tempo 50 erlaubt ist. Seit diese Straße saniert wurde, hat sich der Verkehr mehr als verdreifacht! Das innerorts geltende Tempo von 50 km/h wird von 90 Prozent der Autofahrer ignoriert. In den frühen Morgenstunden und abends bzw.. nachts fahren nicht wenige Ignoranten mit 80 bis 100 km/h durch die Straße. Es ist schrecklich!
    Ich hoffe sehr, dass die Tempo-30 Regelung bald kommt! Auch wären mehr Radarkontrollen wünschenswert!
    Recht vielen Dank für Ihre Arbeit.
    Herzliche Grüße
    Heidi Kinhackl

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  2. Gerhard Sailer

    Liebe Frau Kinhackl,
    ja, in dem Konzept steckt sehr viel – ehrenamtliche – Arbeit vor allem von Herrn Hippmann, der sich über Ihr Dankeschön bestimmt freut. Das Konzept entspricht inzwischen auch allen amtlichen Vorgaben. Jetzt müsste es nur noch beschlossen und umgesetzt werden. Fragen Sie doch mal bei der Gemeinde oder bei Ihnen bekannten Gemeinderäten nach, wann damit zu rechnen ist. Tempo 30 kann unsere Ortsstraßen sicherer machen und Lärm und Abgase reduzieren – wenn wir uns auch alle selbst dran halten und zwar nicht nur bei uns sondern immer, wenn wir doch Wohngebiete fahren.

    Ich selber genieße es immer sehr, wenn ich frühmorgens oder abends lautlos mit dem Fahrrad durch den Ort fahre. Manchmal wird mir dabei richtig bewusst, dass die Menschen hinter all den Fenstern gar nichts von meinem Vorbeifahren mitbekommen. Ich störe niemanden, egal ob er oder sie noch auf der Terrasse sitzt oder gerade bei offenem Fenster eingeschlafen ist – ein erhebendes Gefühl!

    Herzliche Grüße,
    Gerhard Sailer

    Antworten
    1. Kinhackl

      Hallo Herr Sailer,
      hoffen wir, dass das Konzept bald verwirklicht wird!!
      Ich bedanke mich nochmal für die Arbeit, die sich u.a. Herr Hippmann vorgenommen hat.
      Vielen Dank auch Ihnen für die Antwort!
      Schöne Grüße

      Antworten
  3. H.Fischer

    Wahnsinns-Arbeit. Wollen wir alle hoffen, dass der Antrag in unserem GR endlich mal behandelt wird, nachdem ja das Konzept schon volle Zustimmung erfahren hatte …. vor 2 Jahren.
    Schlimm !!

    Nebenbei der Link „Rahmenplanung Hauptstraße des Büros Dragomir Stadtplanung“ unter „Vorteile des Konzepts“ klappt nicht mehr.

    LG
    Heidrun

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