Leserbrief zum Beitrag Umwege mit dem Fahrrad in der Süddeutschen Zeitung vom 6. November 2015 und zur Niederschrift der Gemeinderatssitzung am 27. Oktober 2015
Als Radfahrer fühlt man sich wieder einmal vom Landkreis auf den Arm genommen: Da beauftragt der Kreis für viel Geld ein renommiertes Büro damit, ein Alltagsradroutennetz für den Landkreis zu erarbeiten. Jedem Kenner ist klar, dass die Kreuzung von Seestraße/Aubachweg mit der Staatsstraße 2070 am südlichen Ortsrand von Hechendorf einer der kritischen Punkte bei der Realisierung dieses Netzes sein wird, denn die einzig realisierbare Alltagsverbindung von Herrsching über Hechendorf nach Weßling und Gilching wird genau über diese Kreuzung führen. Der Weg an der Bahnlinie entlang von Herrsching nach Hechendorf und der Aubachweg müssten befestigt werden und schon wäre diese wichtige Verbindung realisiert. Und was macht das Landratsamt? Anstatt Fußgängern und Radfahrern ein sicheres Queren der Staatsstraße dort zu ermöglichen, wo die Route natürlicherweise auf die Straße trifft, ordnet es für die Radfahrer einen absolut unsinnigen Umweg an, wohlwissend, dass sich kein Radler daran jemals halten wird. Genauso sinnvoll wäre es, dem Aubach zu befehlen, dass er in Zukunft bergauf zu fließen habe!
Und warum das Ganze? Vermutlich, um im Fall eines Unfalls die Schuld dem unvernünftigen Radler zuweisen zu können, der die ach so weisen und fürsorglichen Anordnungen des Landratsamts nicht befolgte. Dabei könnte man diese Kreuzung auch durch Tempo 30 für die Autos am besten in Verbindung mit einer Ampel, die bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auf rot schaltet, ganz leicht zur sicheren Fahrradkreuzung machen.
Den Autoverkehr ein klein wenig in die Schranken weisen – in diesem Landkreis offensichtlich ein Ding der Unmöglichkeit!
Gerhard Sailer
Mobilitätswende Weßling
Die Auto-Mafia-Lobby im Landkreis Starnberg nimmt die RadlerInnen nicht auf den Arm, sondern unterdrückt sie systematisch. Sie legt die bereits zu Gunsten des Autoverkehrs verbogenen, meist wertlosen und rückständigen Gesetze noch regelmäßig extrem zu Ungusten der RadlerInnen aus.
Bezahlt wird die Autolobby und ihre HandlangerInnen durch Posten in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, durch maßlosen Firmenwagen und das Zuweisen von weiteren, ungerechtfertigten Vergünstigungen.
Ich habe großes Verständnis, wenn die Un-Verantwortlichen im Landratsamt, Straßenbauamt und Polizei von der unterdrückten Bevölkerung deutliches Feedback erhalten.