Archiv der Kategorie: Fahrradfreundliche Gemeinde

Infos und Aktionen zum Projekt: Weßling auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Gemeinde

ADFC-Fahrradklimatest 2014

Vorige Woche veröffentlichte der ADFC die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2014. 52 Radlerinnen und Radler sorgten dafür, dass Weßling es wie beim letzten Mal im Jahr 2012 in die Auswertung geschafft hat. Dabei schneidet die Gemeinde recht gut ab.

Mit der Gesamtnote 3,4 (Schulnotensystem) belegt Weßling den 93. Platz von 292 gewerteten Kommunen bis 50.000 Einwohnern. Damit liegt Weßling klar vor den anderen Landkreiskommunen Gilching (190. Platz, Note 3,9), Gauting (212. Platz, Note 4,0), Herrsching (241. Platz, Note 4,1) und Starnberg (261. Platz, Note 4,2).

ADFC-Fahrradklimatest 2014 Ergebnisse für Weßling

ADFC-Fahrradklimatest 2014 Ergebnisse für Weßling

Die besten Noten vergaben die Weßlinger für die Erreichbarkeit des Ortszentrums, für die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren, und zu den Kriterien „Spaß oder Stress” und „Alle fahren Fahrrad”. Außerdem wurden die Radwege und der Winterdienst positiv bewertet. Im Vergleich zu anderen Kommunen schneidet Weßling bei der Werbung für das Radfahren besonders gut ab – hier wird offenbar das große Engagement beim STAdtradeln honoriert.

Die größten Schwächen identifizieren die Weßlinger im nicht vorhandenen Fahrradverleih sowie in der schwierigen bzw. unmöglichen Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr. Erwartungsgemäß wurden auch die Abstellanlagen sowie das Fahren im Mischverkehr mit Kfz überwiegend negativ bewertet.

Gegenüber dem Fahrradklimatest 2012 hat sich Weßlings Gesamtnote deutlich von 3,8 auf 3,4 verbessert. Damit fühlt sich die Ende 2012 gegründete Mobilitätswende in ihrem Engagement für eine fahrradfreundliche Gemeinde bestätigt und motiviert.

Radverkehrsverbindung Weßling – Etterschlag

Von Weßling nach Etterschlag (und weiter bis Inning) besteht eine alltagstaugliche Radverkehrsverbindung: Über die Staatsstraße 2349 vorbei an Grünsink zum Wirtschaftsweg, der an der Zufahrt zum Golfplatz Schluifeld beginnt. Diese Route ist auch Teil des Ammersee-Radwegs sowie des Kreisradwanderweg-Netzes.

An dieser Stelle wird die Grünsinker Straße in die Westumfahrung einmünden. Die Abfahrt nach Schluifeld liegt dann etwa 130 m weiter nördlich.

An dieser Stelle wird die Grünsinker Straße in die Westumfahrung einmünden. Die Abfahrt nach Schluifeld liegt dann etwa 130 m weiter nördlich.

Durch den bevorstehenden Bau der Westumfahrung Weßling wird diese Verbindung ersatzlos unterbrochen. Laut Planfeststellungsbeschluss wird der Radverkehr von der Einmündung Grünsink bis zur Abfahrt Schluifeld (etwa 130 m) über die Umgehungsstraße geführt. Diese „Lösung” ist extrem gefährlich und absolut inakzeptabel.

 

Die Mobilitätswende setzt sich schon lange für den Erhalt der Radverkehrsverbindung nach Etterschlag ein. Mittlerweile haben sich drei Lösungsmöglichkeiten herauskristallisiert:

Unterführung (grün)

Der Weg wird an der Einmündung nach Süden verschwenkt und durch eine Unterführung („Röhre”) geleitet. Diese Lösung ist in jeder Hinsicht die vorteilhafteste: Es entsteht kein Umweg, der Naturverbrauch ist minimal und unkritisch, und soziale Kontrolle und Winterdiensttauglichkeit (und damit Alltagstauglichkeit) sind uneingeschränkt gegeben. Trotzdem wird diese Lösung wahrscheinlich nicht realisiert, weil sie formal eine zeitaufwändige Änderung der Planfeststellung erfordert.

Straßenbegleitender Weg (blau)

Der straßenbegleitende Weg verliefe östlich der Umfahrung (im Bild rechts)

Der straßenbegleitende Weg verliefe östlich der Umfahrung (im Bild rechts)

Von der Grünsinker Straße bis zum bereits vorhandenen Wirtschaftsweg zur A96 wird ein (etwa 270 m langer) Geh- und Radweg entlang der Westumfahrung gebaut. An der Autobahnauffahrt gibt es bereits eine Unterführung zum Wirtschaftsweg nach Etterschlag (Radlsymbol in der Karte). Gegenüber der ersten Lösung gibt es zwei wesentliche Nachteile: Es wird zusätzliche Waldfläche verbraucht, und nach Schluifeld entsteht ein Umweg von etwa 690 m, der wahrscheinlich einen Teil der Fußgänger und Radler veranlasst, den kürzeren Weg über die Umfahrung zu nehmen. Diese Lösung hat wohl die besten Realisierungschancen, weil sie von Straßenbauamt und Gemeindeverwaltung als möglich erachtet wird und ohne Änderung der Planfeststellung gebaut werden kann.

Waldweg (rot)

Diese bereits existierende Unterführung (oranges Radlsymbol in der Karte) ermöglicht eine gefahrlose Querung der Umfahrung

Diese bereits existierende Unterführung (oranges Radlsymbol in der Karte) ermöglicht eine gefahrlose Querung der Umfahrung

Ein in Grünsink beginnender Forstweg wird für den Radverkehr ausgebaut und bis zur Unterführung an der Autobahnauffahrt erweitert. Diese Lösung ist mit Abstand die schlechteste, weil am meisten Waldfläche verbraucht wird, keine soziale Kontrolle gewährleistet ist, und mangels Asphaltierung kein Winterdienst möglich ist.

Es ist kaum zu fassen und äußerst ärgerlich, dass der als „Fahrradfreundliche Kommune” ausgezeichnete Landkreis STA es versäumt hat, die Radverkehrsverbindung zwischen Etterschlag und Weßling zu erhalten. Die Mobilitätswende wird weiterhin versuchen, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Dazu gehört auch, die Grünsinker Straße soweit wie nötig als Geh- und Radweg zu erhalten und zu prüfen, ob eine Förderung im Rahmen der Programme ‚Nachträglicher Anbau von Radwegen an Staatsstraßen‘ oder ‚Staatsstraßen in gemeindlicher Sonderbaulast‘ möglich ist.

Keine Hoffnung besteht übrigens, die von Wanderern und Freizeitradlern viel genutzte Forstwegverbindung nach Steinebach an der Waldbrücke Mitterwiese zu erhalten. Dieser Kollateralschaden ist nüchtern betrachtet von geringer Bedeutung, da das Gebiet aufgrund der durch die Straße entstehenden Emissionen seine Qualität zur Naherholung ohnehin einbüßen wird.

Neuer Radlständer am Kiosk

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In der Zufahrt zum Kiosk am Badestrand gibt es eine neue Abstellanlage für zehn Fahrräder. Diesen Radlständer haben die 448 Weßlinger Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Stadtradeln 2013 als Preis für Ihren bayernweit (und sogar bundesweit) ersten Platz in der Kategorie fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radkilometern pro EinwohnernIn erhalten.

Kompatibilität, Stellfläche, Standfestigkeit und Diebstahlschutz lassen keine Wünsche offen

Kompatibilität, Stellfläche, Standfestigkeit und Diebstahlschutz lassen keine Wünsche offen

Nach einer Ortsbesichtigung hatte der Gemeinderat über den Standort abgestimmt, und die Radverkehrsbeauftragte der Gemeinde hatte sich um Beschaffung und Installation gekümmert. Demnächst wird noch ein Hinweisschild angebracht werden, das auf den Bundessieg der Weßlinger hinweist.

Der Radlständer vom Typ Kappa der Münchner Firma Gronard ist die erste ADFC-zertifizierte Fahrradabstellanlage in Weßling. Er lässt hinsichtlich Kompatibilität, Stellfläche, Standfestigkeit und Diebstahlschutz keine Wünsche offen und wäre beim Radlständervergleichstest der Mobilitätswende mit der Note 1,9 als Sieger hervor gegangen.

Wir hoffen, dass dieser vorbildliche Radlständer den Weßlingerinnen und Weßlingern Anlass gibt, öfter mit dem Radl zum Kiosk bzw. Baden zu fahren, und wünschen uns, dass er andernorts zur Nachahmung anregt.

Offizielle Einweihung am 28. Juli mit Bürgermeister Michael Muther, Stifter Lothar Gronard, Gerhard Sailer, Gerhild Schenck-Heuck, anonym, Astrid Kahle, Gerhard Hippmann, Nachwuchsradler und Horst-Günter Heuck.

Radlständer-Vergleichstest

Schön urig aber völlig unbrauchbar: Il Plonner Remise

Schön urig aber weitgehend unbrauchbar: Il Plonner Remise

Fahrradabstellanlagen sind ein Teil der Radlinfrastruktur und leisten einen wichtigen Beitrag zur Fahrradfreundlichkeit einer Kommune. Gut benutzbare, sichere Radlständer in ausreichender Anzahl erhöhen die Attraktivität des Fahrrads als effizientestes Verkehrsmittel und stellen daher einen wesentlichen Baustein der Mobilitätswende dar.

Beim letzten ADFC-Fahrradklimatest 2012 beurteilten die Weßlinger Radlerinnen und Radler die Abstellanlagen in der Gemeinde mit der Schulnote 4,08. Die Mobilitätswende Weßling wollte es genauer wissen und hat einen Radlständer-Vergleichstest durchgeführt. Dafür haben wir alle 95 öffentlich zugänglichen Abstellanlagen mit insgesamt 808 Stellplätzen erfasst und hinsichtlich bestimmter Kriterien bewertet.

Für den Vergleich haben wir die Ständer drei Kategorien zugeordnet: Öffentlich steht für öffentliche Einrichtungen, für Kunden für Geschäfte und Praxen und für Besucher und Mitarbeiter für Wohnanlagen und Gewerbebetriebe ohne Ladengeschäft. Nur die beiden ersten Kategorien sind Gegenstand des Vergleichstests, weil bei letzterer auch nicht öffentlich zugängliche Abstellmöglichkeiten berücksichtigt werden müssten.

Zur Bewertung verwenden wir das Schulnotensystem. Dabei wurde die Note 6 nur vergeben, wenn gar kein Radlständer vorhanden war. Die rote Laterne teilen sich daher 23 Geschäften/Praxen und acht öffentliche Örtlichkeiten. Weiterlesen

Radverkehrskonzept für die Gemeinde Weßling

radverkerskonzept_titelbildUnter dem Titel „Weßling auf dem Weg zur Fahrradfreundlichen Kommune” stellt die Mobilitätswende ein Radverkehrskonzept für die Gemeinde Weßling vor. Darin wird dargelegt, weshalb der Radverkehr gezielt gefördert werden soll, und es werden konkrete Empfehlungen für die Gemeindeverwaltung, sowie für den Bedarf und die Gestaltung von Abstellanlagen, Serviceangeboten, überörtlichen und innerörtlichen Radverkehrsanlagen gemacht.

Das Konzept weist den Weg zur AGFK-zertifizierten Fahrradfreundlichen Kommune. Es fasst über mehrere Jahre gesammelte Erfahrungen und Ideen der alltagsradelnden Mobilitätswendemitglieder, sowie Anregungen von STAdtradelteilnehmern und Radlstammtischbesuchern zusammen. Außerdem stellt es eine Voraussetzung für die Förderung gemäß Kommunalrichtlinie der Bike&Ride-Anlage am Bahnhof dar.

Die Mobilitätswende ist sich bewusst, dass nicht alle im Radverkehrskonzept enthaltenen Maßnahmen kurzfristig und unverändert umsetzbar sind. Dennoch ist eine vollständige Zusammenstellung der Problempunkte und Verbesserungsvorschläge hilfreich für Radler, Politik und Verwaltung. Das Konzept wird regelmäßig aktualisiert werden, um stets den aktuellen Stand der Radverkehrssituation in der Gemeinde zu beschreiben. Für Anregungen und konstruktive Kritik haben wir ein offenes Ohr.

Weßling setzt Radverkehrsbeauftragte ein

Als erste Kommune im Landkreis Starnberg setzt die Gemeinde Weßling eine Radverkehrsbeauftragte ein. Bürgermeister Michael Muther hat Anfang Februar Frau S. für diese Funktion ernannt. Frau S., die ihre bisherigen Aufgabengebiete beibehält, hatte schon seit Frühjahr 2013 als Ansprechpartnerin für die Mobilitätswende Weßling agiert und sich dabei bereits bestens in das Thema Radverkehr eingearbeitet. Ausschlaggebend für ihre Ernennung war sicherlich der Bundessieg der Weßlinger Radlerinnen und Radler beim Stadtradeln 2013.
Die Mobilitätswende begrüßt diesen wegweisenden Schritt ausdrücklich und hofft, dass die anderen Landkreiskommunen bald nachziehen. Denn die vom Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr des Kreistags beschlossene Planung eines landkreisweiten Alltagsradwegenetzes kann nur mit kompetenten Ansprechpartnern in den Kommunen gelingen. Außerdem ist die Einsetzung eines Radverkehrsbeauftragten Voraussetzung für die AGFK-Zertifizierung als Fahrradfreundliche Kommune in Bayern.
Wir wünschen Frau S. viel Freude und Erfolg für ihr neues Aufgabengebiet und freuen uns auf weiterhin freundliche und gedeihliche Zusammenarbeit.

Weihnachtlicher Lastentransport

Wocheneinkauf im Kinderanhänger

Wocheneinkauf im Kinderanhänger

Um Lasten mit dem Radl zu transportieren, braucht man kein sperriges Lastenrad. Denn dazu eignet sich bestens der in vielen Weßlinger Haushalten bereits vorhandene Kinderanhänger. Er bietet ausreichend Raum für einen Wocheneinkauf, rollt besonders leicht und sogar gefedert, und braucht keinen zusätzlichen Stellplatz.

Christbaum im Kinderanhänger

Christbaum im Kinderanhänger

Als ich gestern zum Holländer Blumen-Pavillon gefahren bin, um einen Christbaum zu kaufen, habe ich nicht schlecht gestaunt: Von den vier anwesenden Bauminteressenten waren drei(!) mit Radlanhänger unterwegs. Tatsächlich passt so ein Baum wie angegossen in einen Kinderanhänger und lässt sich sogar müheloser ein- und ausladen, als in ein Auto. In diesem Sinne wünsche ich erholsame Feiertage und ein nachhaltig mobiles neues Jahr!

Gerhard Hippmann

Weßling ist Deutscher Stadtradel-Meister

Gerhard Sailer bei der Stadtradelsiegerehrung

Gerhard Sailer für Weßling bei der Siegerehrung

Nach dem Motto „Weßling peilt das Triple an“ hatten sich die Weßlinger beim diesjährigen Stadtradeln das Ziel gesetzt, zum dritten Mal in Folge als beste bayerische Kommune in der Wertung Fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radkilometern pro EinwohnerIn abzuschneiden. Mit 448 aktiven Teilnehmern, die im dreiwöchigen Aktionszeitraum insgesamt 91.958 km radelten, wurde dieses Ziel deutlich übertroffen: Weßling siegte sogar in der deutschlandweiten Wertung mit großem Abstand. Das muss gefeiert werden: Wir laden alle Weßlinger Stadtradler zur Siegerehrung am Fr 15. November um 19 Uhr im Gasthof Schuster ein.

Astrid Kahle bei der Stadtradelsiegerehrung

Astrid Kahle für den Landkreis Starnberg bei der Siegerehrung

Auch der Landkreis Starnberg übertraf alle Erwartungen: 6.136 Teilnehmer radelten mit 851.495 km in der Gesamtkilometerwertung auf den zweiten Platz. Darüber hinaus kommt das fahrradaktivste Kommunalparlament aus Inning und der fleißigste Stadtradler-Star Alexander von Engelhardt aus Gauting.

Das STAdtradeln ist eine der wenigen Möglichkeiten, den Radverkehr durch ehrenamtliche Tätigkeit zu fördern. So gibt es auch im Landkreis Starnberg ein wenig Fahrrad-Marketing, wie es etwa die Stadt München in großem Maßstab betreibt. Die Mobilitätswende hofft, dass die hervorragenden Stadtradel-Ergebnisse Impulse in Politik, Verwaltung und in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger setzen können.

STAdtradeln mit Rekordergebnis

Weßling und der Landkreis Starnberg haben beim Stadtradeln 2013 die kühnsten Erwartungen übertroffen.

Anzahl der aktiven Radlerinnen und Radler und Gesamtkilometer der Gemeinde Weßling beim Stadtradeln 2013

Anzahl der aktiven Radlerinnen und Radler und Gesamtkilometer der Gemeinde Weßling beim Stadtradeln 2013

In Weßling stieg die Teilnehmerzahl auf 448 (2012: 346, 2011: 226) und die Gesamtkilometerleistung auf 91.958 km (2012: 53.047 km, 2011: 36.639 km). Damit führt Weßling derzeit mit großem Abstand in der Kategorie Fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radkilometern pro EinwohnerIn.

Der Landkreis Starnberg verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 516.127 km (5.030 Teilnehmer) auf 851.495 km (6.136 Teilnehmer) und liegt damit bundesweit auf dem zweiten Platz – vor der Radlhauptstadt München!

Wegen der arbeitsintensiven Koordination des STAdtradelns lief die Mobilitätswende in den letzten Monaten auf Sparflamme. Nun sind wir wieder für die nachhaltige Mobilität in Weßling da und fühlen uns durch das großartige Ergebnis gestärkt und verpflichtet, Weßling den Weg zur radlfreundlichen Gemeinde zu ebnen. Wir danken allen STAdtradlerinnen und STAdtradlern für die sagenhafte die Unterstützung!