Fünfte Verkehrszählung in der Hauptstraße

Im November führte die Mobilitätswende die fünfte Verkehrszählung in der Hauptstraße durch. Die erste Zählung hatte im Jahr 2015 vor der Eröffnung der Westumfahrung stattgefunden, weitere in den Jahren 2017, 2019 und 2022, jeweils in den beiden Wochen nach den Herbstferien. So lässt sich die Entwicklung des Kfz-Verkehrsaufkommens in den letzten neun Jahren objektiv nachvollziehen.

Messstelle Post

In diesem Jahr wurde die Messung in der ersten Woche wegen deutlich abnormaler Randbedingungen (Ausfall der S-Bahn und Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung auf Höhe der Einmündung Uferweg) verworfen. Daher wurde die Zählung bei der Post ausnahmsweise in der dritten Woche, und beim Autohaus Widmann wie immer in der zweiten Woche nach den Ferien durchgeführt. In diesem Zeitraum herrschte der Jahreszeit entsprechendes Herbstwetter, welches sich in den letzten Tagen leicht winterlich entwickelte. Ferner gab es keine wesentlichen Beeinträchtigungen des Verkehrsgeschehens durch Sperrungen oder Behinderungen im umliegenden Straßennetz. Wie bei den ersten vier Messungen wurde das vom VCD Bayern zur Verfügung gestellte Verkehrszählgerät Sierzega SR4 an denselben Messstellen eingesetzt.

Dieses Jahr wurden bei der Post von Montag bis Freitag durchschnittlich 9.696 Kfz gezählt, das sind 8 % weniger als 2022 (10.592) und 44 % weniger als 2015 (17.301). Beim Autohaus Widmann lag die mittlere Kfz-Anzahl werktags mit 8.487 ebenfalls um 8 % niedriger als 2022 (9.251) und 49 % niedriger als 2015 (16.561).

Messstelle Widmann

Laut Agora Verkehrswende war das bundesweite Kfz-Verkehrsaufkommen im Jahr 2023 um 7 % geringer als im Vor-Corona-Jahr 2019. In der Hauptstraße war der Rückgang in diesem Zeitraum mit 19 % erheblich größer. Es ist unklar, wodurch diese grundsätzlich positive Entwicklung verursacht wurde. Am plausibelsten erscheint eine abnehmende Nutzung von Navigationsgeräten mit veralteten Kartendaten (ohne Umfahrung). Ein bewusster Umstieg auf verträgliche Verkehrsmittel in dieser Größenordnung kann im diesbezüglich rückständigen Landkreis STA hingegen sicherlich ausgeschlossen werden.

Weniger erfreulich ist übrigens, dass der Trend zu niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten nicht länger anhielt. So stieg erstmalig die durchschnittliche Geschwindigkeit gegenüber der letzten Messung bei der Post von 33 auf 34 km/h (13 % zu schnell) und beim Autohaus Widmann von 43 auf 45 km/h (10 % langsamer als erlaubt). Hier spielt möglicherweise die zunehmende Aggressivität im Straßenverkehr eine Rolle.

Im kommenden Jahr soll mit der Neugestaltung der Hauptstraße im Abschnitt zwischen den Einmündungen Grundbreite und Bahnhofstraße begonnen werden. Nach aktuellem Zeitplan wird die Maßnahme im Frühling 2026 abgeschlossen. Die vorliegenden Zählergebnisse stellen eine gute Grundlage zur Beurteilung der weiteren Entwicklung des Kfz-Verkehrsaufkommens in diesem Bereich dar.

Die Mobilitätswende stellt die erfassten Datensätze und Auswertungen der Öffentlichkeit zur Verfügung:

PostDatenAuswertung
WidmannDatenAuswertung

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